ZANONI - das Hörbuch
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Mit okkulten Inhalten sind noch andere Werke versehen, so sein Roman "Zanoni", in dem es um die Geschichte eines erhabenen Rosenkreuzers geht. Falsch sind jedoch die immer wieder hervorgebrachten Behauptungen, er sei Mitglied einer esoterischen Vereinigung gewesen. Tatsächlich existieren keinerlei historische Belege für eine solche Mitgliedschaft. So wurde er beispielsweise ohne sein Wissen, und sogar gegen seinen Willen, zum Grand Patron der britischen Societas Rosicruciana in Anglia ernannt. Aus einem Briefwechsel mit deren Mitglied Hargrave Jennings geht hervor, dass er darüber äußerst ungehalten war. Auch kann die Behauptung widerlegt werden, er sei Mitglied der deutschen Freimaurerloge zur aufgehenden Morgenröthe gewesen. Sein Zusammentreffen mit esoterischen Akteuren, wie etwa Eliphas Lévi, wurde nachträglich stark verklärt und entspricht nicht seiner kritischen Haltung.

Bulwer-Lytton hatte auch eine beachtliche politische Karriere vorzuweisen. Er war lange Jahre Mitglied des britischen Unterhauses, zunächst für die Liberalen (1831–1841) und später für die Konservativen (1852–1866); außerdem war er 1858 unter Lord Derby – wenngleich nur recht kurz – Kolonialminister (Secretary of State for the Colonies).

Nachdem ihm 1838 bereits die Würde eines Baronets (of Knebworth) verliehen worden war, wurde er 1866 als Baron Lytton zum Peer ernannt. Im Jahre 1843, als er Knebworth House geerbt hatte, fügte er seinem Nachnamen „Bulwer“ entsprechend dem letzten Willen seiner Mutter den Namen „Lytton“ hinzu.

Seine Frau Rosina Bulwer-Lytton, von der er allerdings seit 1836 getrennt lebte, war ebenfalls Romanschriftstellerin. Sein Sohn Robert Bulwer-Lytton war von 1876 bis 1880 Generalgouverneur und Vizekönig von Indien, wofür ihm 1880 die Earlswürde verliehen wurde.Seine Tochter Emily Elizabeth Bulwer-Lytton (17. Juni 1828 - 29. April 1848) war stets kränklich und starb im Alter von zwanzig Jahren an Typhus.

Im 20. Jahrhundert gelangte Bulwer-Lytton zu ganz neuer und unerwarteter Popularität durch den nach ihn benannten „Bulwer-Lytton Fiction Contest“ der San Jose State University. In diesem Wettbewerb geht es in verschiedensten Kategorien darum, den schlechtestmöglichen Anfangssatz eines (fiktiven) Romans zu schreiben. Grund dafür, dass ausgerechnet Bulwer-Lytton als Namenspatron für diesen wenig ehrenhaften Wettbewerb herhalten musste, ist sein berühmt gewordener Anfangssatz zu seinem Roman Paul Clifford: „It was a dark and stormy night …“. 
Dieser Satz inspirierte selbst Peanuts-Hund Snoopy zu schriftstellerischen Meisterleistungen.

In Radioessays, mit der Übersetzung zweier Werke ins Deutsche und durch die aufnehmende Verarbeitung in eigenen Prosawerken unterstrich Arno Schmidt in den letzten Jahren seines Schaffens die Bedeutung von Bulwer-Lytton.

Richard Wagner schrieb seine Oper "Rienzi" nach dem gleichnamigen Roman Edward Bulwer-Lyttons.

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